Das Hüftimpingement betrifft häufig jüngere, aktive Menschen. Schmerzen in der Leiste oder im Gesäss, sowie Einklemmgefühl und Klickgeräusche können ein Hinweis sein. Die Funktion der Hüfte kann zum Teil sehr stark reduziert sein und die sportlichen oder alltäglichen Aktivitäten einschränken. Was ist ein Hüftimpingement und was kannst Du dagegen tun?
Das Hüftimpingement ist ein mechanisches Problem des Hüftgelenkes. Durch eine Abweichung der normalen Anatomie kommt es zu einem schnelleren Anschlag des Oberschenkelknochen am Becken. Einerseits kann die Hüftgelenkspfanne zu stark überdacht sein, dass heisst der Knochenrand ist zu prominent (Pincer-Impingement) oder der Hals des Oberschenkelkopfes ist nicht genügend tailliert (Cam-Impingement). Häufig findet sich auch eine Kombination der beiden Formabweichungen. Bei Bewegungen, welche am Ende des Bewegungsspektrum stattfinden, kann es zu einem knöchernen Anschlag kommen. Dabei entsteht einem Einklemmen des Labrums, der Knorpelspange, die sich um die Gelenkspfanne spannt. Einrisse im Labrum entstehen oder der Knorpel am Rand des Gelenkes wird beschädigt und kann so später zu einer Arthrose führen. Die Entzündung, welche bei diesen Verletzungen entsteht, löst die Beschwerden aus.
Wieso die Veränderung der Anatomie auftritt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Genetik und hohe Belastung während einem kritischen Zeitpunkt im Wachstum scheinen einen Einfluss zu haben. Besonders aktive Menschen, wie Hobby- und Leistungssportler sind von Beschwerden beim Hüftimpingement betroffen. Sportarten, welche eine grosse Hüftbeweglichkeit oder viel Beschleunigen und Abbremsen erfordern können ein Impingement aktivieren. Hierzu zählen Fussball, Eishockey, Hürdenlauf, Kampfsport und Tanzen.
Neben Schmerzen in der Leiste und teilweise im Gesäss, kommt es bei bestimmten Bewegungen zu einem einschiessenden Schmerz oder Einklemmgefühl. Häufig sind auch schmerzhafte Klickgeräusche vorhanden. Vorallem Bewegungen mit viel Beugung oder Innenrotation führen zu Schmerzen. So kann das Sitzen in der Hocke oder auf einem tiefen Stuhl zu Hüft- oder Rückenschmerzen führen. Teilweise ist die Beweglichkeit der Hüfte auch deutlich vermindert. Mobilisations- und Dehnübungen führen aber häufig zu einer Schmerzverstärkung, da dabei das Labrum noch mehr gestresst wird.
Zur Diagnose gibt es bestimmte Provokationstests, welche aber anschliessend durch spezifische Röntgenbilder oder MRI-Bilder bestätigt werden sollten.
Nicht alle Hüftimpingements bedürfen einer Operation. Teilweise kann mit einer Belastungsmodifikation (zum Beispiel das Vermeiden von gewissen schmerzauslösenden Bewegungen und Belastungen), Infiltrationen oder Physiotherapie ein Abklingen der Beschwerden herbeiführen. Dabei besteht die Physiotherapie vor allem aus schmerzlindernden Massnahmen und Stabilisationsübungen. Mobilisation führt meist zu einer Verschlechterung, da sich die Biomechanik des Gelenkes konservativ nicht beeinflussen lässt.
Führt die konservative Therapie nicht zum Erfolg, oder die schmerzauslösenden Belastungen können nicht eingeschränkt werden, wie zum Beispiel beim Leistungssport, ist eine Operation das Mittel der Wahl. Dabei kann das Labrum repariert und wieder fixiert werden, und überschüssiger Knochen abgetragen werden. Ob dies minimalinvasiv via Arthroskopie möglich ist, oder einer offenen Operationstechnik bedarf ist abhängig von der Ausprägung der Problematik. Postoperativ ist die Physiotherapie zentral zum Wiederherstellen der optimalen Funktion: Die Beweglichkeit des Gelenkes und die Kraft und Koordination der Muskulatur muss wiedererlangt werden. Der Wiedereinstieg in den Sport kann so durch die Rehabilitation wieder ermöglicht werden.
Wenn Du Hüftbeschwerden hast, unterstützen wir Dich gerne bei der Genesung und begleiten Dich wieder in einen Schmerzfreien Alltag.
Wir freuen uns auf Dich
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