Das störende Pfeiffen oder Brummen im Ohr – kann die Lebensqualität massiv einschänken. Häufig leiden Menschen über Jahre hinweg an Tinnitus. Da das Ohrgeräusch durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann, ist die Therapie sehr komplex. Trotz umfangreicher Forschungsarbeit in diesem Gebiet, sind effektive evidenzbasierte Therapien immer noch spärlich. Was kannst Du tun? Kann Physiotherapie helfen? Informationen dazu findest Du hier in unserem Blog.
Wodurch kann ein Tinnitus entstehen und welche Art Tinnitus ist therapierbar?
Ein Grund für Tinnitus können Störungen des Innenohrs sein. Erkrankungen wie der Morbus Menière, welcher mit Drehschwindel und Hörminderung einhergehen, können Druckgefühl und Ohrgeräusche auslösen. Ausserdem können Schädigungen und Veränderungen im Innenohr durch ein Lärmtrauma z.b. durch Explosionen oder laute Arbeitsumgebungen, durch bestimmte Medikamenteneinnahme oder durch Schwerhörigkeit entstehen und zu einem Tinnitus führen.
Auch Schädigungen im Bereich des Hörnervs können ein Geräusch auslösen. Dies entsteht zum Beispiel nach einer Minderdurchblutung des Nervs, einer Entzündung durch Viren oder auch Tumoren in diesem Bereich. Tumoren oder Anomalien bei den Gefässen können Durchblutungsstörungen auslösen im Bereich des Ohrs, welches ebenfalls die Funktion beeinträchtigen kann und einen Tinnitus zur Folge haben kann.
Neben dem Ohr kann auch die zentrale Verarbeitung von Hörreizen im Gehirn das Problem sein oder es zumindest aufrechterhalten. Da ein Tinnitus kein objektiv wahrnehmbares Geräusch, sondern ein subjektiv wahrnehmbares Geräusch ist, spielen nicht nur das Innenohr und der Hirnnerv eine Rolle, sondern alle Bereiche des Gehirns, welche zu einer Tonwahrnehmung führen. Eine Theorie besagt, dass ein chronifizierter Tinnitus anfänglich durch eine Innenohrproblematik entstanden ist und über längere Zeit zu einem Wahrnehmungsproblem im Sinne eines Phantomtons (ähnlich wie dem eines Phantomschmerzes) werden kann.
Bei den obengenannten Ursachen ist die Therapie sehr schwierig. Kann die Ursache nicht behoben werden, oder ist die Schädigung nicht reversibel, sind die Chancen den Tinnitus zu heilen sehr gering. Hier helfen Massnahmen, welche ein Leben mit Tinnitus etwas erleichtern. Dazu zählen einerseits Entspannungs- und Verhaltensmassnahmen, begleitende Psychotherapie, oder auch unterstützende Medikamente (zum Beispiel bei einem Durchblutungsproblem).
Häufig sind es jedoch Störungen im Bereich des Bewegungsapparates, am ehesten im Bereich der oberen Halswirbelsäule oder des Kiefergelenkes, die einen Tinnitus auslösen. Dies lässt sich durch die Nervenversorgung der involvierten Strukturen erklären. Sowohl die obere Halswirbelsäule, als auch das Kiefergelenk werden von Nerven versorgt, welche auch für das Innenohr und deren Muskulatur relevant sind. So können Funktionsstörungen der Gelenke und Muskeln zu einer Funktionsstörung des Ohrs führen und einen Tinnitus auslösen.
Im Falle eines solchen Tinnitusproblems, welches durch eine Dysfunktion des Kiefers oder der Halswirbelsäule ausgelöst wird, kann Physiotherapie Abhilfe schaffen. Durch Behandlung der Muskulatur, durch Gelenksmobilisationen oder -manipulationen, sowie durch die Instruktion von Eigenübungen und Verhaltensanpassungen kann die Tinnitussymptomatik verbessert oder beseitigt werden.
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