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Ein Reissen, ein Zerren – Sportverletzung

Aktualisiert: 24. Juni 2020

Unfälle und Verletzungen im Sport sind schnell geschehen. Gründe sind neben mangelnder Kondition und Vorbereitung, sowie Umgebungsfaktoren wie zum Beispiel das Wetter oder Fremdeinwirkung bei Kontaktsportarten. Besonders häufig sind Verletzungen am Bewegungsapparat, das heisst Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen. Welches die häufigsten Verletzungen sind und was zu tun ist, erfährst Du hier. Denn schnelles und korrektes Vorgehen ist entscheidend für eine gute Genesung.

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Die häufigsten Verletzungsarten sind Zerrungen, Bänder- und Sehenrisse.


Bänderrisse entstehen hauptsächlich durch Umknicken beim Rennen auf unebenem Boden oder bei Richtungswechseln. Meist ist das Fussgelenk, aber auch das Knie betroffen. Bandverletzungen der Schulter entstehen bei Stürzen oder bei starkem Zug auf den Arm wie zum Beispiel bei Hebeltechniken im Kampfsport. Durch die starke Überdehnung reissen Kapsel- und Bandstrukturen. Es kommt zu starken Schmerzen, Schwellung und Bluterguss, sowie Bewegungseinschränkungen durch die Schmerzen.

Muskelzerrungen und Sehnenrisse sind ebenfalls häufig. Vor allem in den Waden und der hinteren Oberschenkelmuskulatur entstehen Muskelzerrungen durch schnell einwirkende Dehnkräfte. Die Muskelfasern reissen. Bei Sehnenteilrissen oder -komplettrissen sind häufig höhere Kräfte notwendig. Muskelzerrungen äussern sich durch ziehende, krampfartige Schmerzen bei Dehnung oder Anspannung der Muskulatur, bei grossen Muskelverletzungen kann es ebenfalls zu einem Hämatom kommen, oder sogar eine sicht- oder fühlbare Delle im Muskel geben. Sehnenrisse führen neben Schmerzen auch zu Kraftverlust des betroffenen Muskels.


Zerrungen und Risse werden meist in 3 grobe Grade eingeteilt.


Grad 1- nur kleine Verletzung des Gewebes, mit Schmerzen und etwas Schwellung, aber ohne grosse Funktionseinbusse


Grad 2- grösserer Gewebeschaden mit Schmerzen, Schwellung/Bluterguss und grossen Funktionseinschränkungen


Grad 3- grosse Verletzungen, welche operative Versorgung benötigen (Sehnenrupturen, luxierte Frakturen)

Bei grossen Gewalteinwirkungen wie Stürzen aus grösserer Höhe oder bei höherer Geschwindigkeit besteht die Gefahr von einer Fraktur oder einer Luxation (Ausrenken des Gelenks). Zum Beispiel beim Skifahren oder beim Sturz vom Velo. Frakturen gehen nicht nur mit grossen Schmerzen und Funktionseinschränkungen einher, häufig kommt es zu Bewegungsunfähigkeit, teilweise sogar zu Fehlstellung des Gelenks oder des Knochens.


Welche Sofortmassnahmen sollten getroffen werden?

Bei etwas harmloseren Verletzungen wird die PECH-Regel angewandt. Sofortige Pause vom Sport, Eis/Kühlung auflegen, Compression durch Bandage und Hochlagern. Je nach Grad der Verletzung ist in einem zweiten Schritt eine medizinische Abklärung sinnvoll. Dies ist bei Grad 2-Verletzungen zu empfehlen und bei Grad 3-Verletzungen zwingend.

Was weiter zu beachten ist für eine optimale Wundheilung:

Neben dem Anwenden der PECH-Regel sollte die englische HARM-Regel eingehalten werden:

Keine Hitze, kein Alkohol, kein Rennen (Sportstopp) und keine Massage (auch bei Muskelverletzungen!). Dies dient dazu die Schwellung und den Bluterguss auf ein Minimum zu reduzieren.

Für eine optimale Rehabilitation ist es wichtig nach der Erstversorgung einen an die Verletzung angepassten Belastungsaufbau zu machen. Dabei wird – angepasst an das Stadium der Wundheilung- die Beweglichkeit, Kraft und Koordination wiederhergestellt. Dies ist auch wichtig für eine optimale Heilung ohne viel Narbengewebe und um eine erneute Verletzung zu verhindern.

Schlecht ausgeheilte Zerrungen und Muskelfaserrisse führen zu Narbengewebe im Muskel, welche die Elastizität verringern. Es kann so schneller zu erneuten Verletzungen des Muskels im selben Bereich kommen. Nach Kapsel- und Bandverletzungen ist das Training der Koordination und des Bewegungsgefühls des Gelenks wichtig. Bei der Verletzung gehen viele kleine Sensoren in Gelenk, Sehne und Muskel verloren, welche unserem Hirn wertvolle Informationen für die Bewegungsteuerung liefern. Wird dieses System nicht wieder trainiert, kommt es zu mangelnder Koordination und Stabilisation. Das Risiko einer erneuten Verletzung steigt.

Aus diesem Grund ist die Nachversorgung von Verletzungen wichtig für das zukünftige Ausüben des Sports. In der Physiotherapie im radiuszwei helfen wir Dir gerne nach Deiner Verletzung schnellst möglich in den Sport zurück zukehren.

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