Taping- Wundermittel oder Trend?
- Tim Schneuwly

- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Im Sport ist Taping schon lange bekannt- und auch ausserhalb des Sports findet es immer mehr Anwendung. Doch was steckt hinter den bunten oder weissen Bändern? Welche Arten von Taping gibt es – und was bringen sie wirklich?

Klassisches (straffes) Taping
Das klassische, unelastische Tape wird vor allem im Ballsport eingesetzt – zur Vorbeugung von Verletzungen oder zur Stabilisierung nach einem Trauma. Häufig werden damit Gelenke wie das Sprunggelenk oder der Daumen gesichert, um ungewollte Bewegungen zu verhindern.
Nach einer Bänderüberdehnung oder einem -riss am Fuss kann straffes Tape helfen, erneutes Umknicken zu vermeiden. Das ermöglicht einen schnelleren Einstieg in Übungen und Bewegungen – ohne das verletzte Gewebe erneut zu gefährden.
Auch Strukturen wie die Achillessehne oder die Fusssohle können durch das Tape kurzzeitig
entlastet werden. Ein Beispiel: Bei einem akuten Fersensporn kann das Gehen im Alltag durch das Tape deutlich schmerzfreier werden.
Kinesiotaping – die bunten, elastischen Tapes In den letzten Jahren sind die farbigen Kinesiotapes immer beliebter geworden. Sie werden vielseitig eingesetzt:
- zur Entlastung verspannter oder schmerzender Muskeln
- zur Unterstützung des Lymphflusses
- zur Verbesserung der Koordination
- zur Schulung der Körperhaltung
Auch wenn viele Studien zur Wirksamkeit gemacht wurden, ist der wissenschaftliche Beweis für den Effekt dieser Tapes bisher eher schwach. Trotzdem berichten viele Patient*innen, dass sie besonders in der akuten Schmerzphase eine deutliche Linderung verspüren.
Ein möglicher Grund: Die Reizung der Hautsensoren durch das Tape beeinflussen das
Nervensystem – dadurch kann sich das Schmerzempfinden verändern. So kann es sein, dass durch ein Tape plötzlich Bewegungen wieder möglich sind, die vorher Schmerzen verursacht haben. Zum Beispiel kann das Anheben des Armes mit dem Tape deutlich angenehmer sein.
Auch bei Fehlhaltungen kann ein Tape helfen. Kommt Zug auf das Tape, erinnert es uns, uns
aufzurichten.
Fazit: Unterstützend, aber kein Ersatz Taping kann also in der Anfangsphase einer Rehabilitation durchaus hilfreich sein. Es ermöglicht Bewegungen, die wegen den Schmerzen sonst vermieden würden. Wichtig ist aber: Tapes ersetzen kein gezieltes Training für Kraft, Stabilität und Koordination. Sie sind kein Allheilmittel, aber eine gute, kurzfristige Ergänzung.
In unserer Physiotherapie im radiuszwei zeigen wir Dir gerne, wie Du Tapes und Funktionsverbände richtig anlegst und gezielt einsetzen kannst.




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