Eine Sekunde der Unachtsamkeit oder eine unglückliche Srunglandung im Sport genügen um mit dem Fuss umzuknicken. Obwohl dies meist schmerzhaft ist, resultiert daraus nicht immer eine ernste Verletzung. Unsere Muskeln und Bänder können relativ grossen Kräften widerstehen. Sind die Kräfte jedoch grösser, kommt es trotzdem zu Schädigungen der Strukturen im Fuss: Bänderrisse, Knochenbrüche oder Überdehnungen der Sehnen können folgen.
Treten grosse Schwellungen und Blutergüsse auf, sollte auf jedenfall ein Arzt konsultiert werden.
Vor allem Knochenbrüche müssen ausgeschlossen werden. Bänderrisse können fast immer konservativ behandelt werden.
Das Sprunggelenk wird von einer straffen Kapsel umgeben, welche durch feste Bänder verstärkt wird. Reissen diese, entstehen durch die Entzündung ein Bluterguss, eine Schwellung und starke Schmerzen. Idealerweise sollte der Fuss sofort entlastet, hochgelagert und mit einer Bandage komprimiert werden. Eis sollte nur in den ersten Stunden zusammen mit der Kompression angewendet werden. So kann die Schwellung und der Bluterguss etwas minimiert werden. Die Versorgung mit einer Stützbandage ist wichtig, um das verletzte Gewebe vor weiteren Dehnungskräften beim Bewegen im Alltag zu schützen. Gerade in den ersten 5 Tagen sollte der Fuss nicht übermässig belastet werden, bis die Entzündungsphase der Wundheilung abgeschlossen ist.
In den nächsten 5-6 Wochen soll der Fuss im schmerzfreien Bewegungsausmass bewegt werden, um den Stoffwechsel im Gelenk anzukurbeln. So kann die Wundheilung unterstützt werden. Im Idealfall sind nach dieser Zeit die Kapsel und die Bänder grösstenteils verheilt und kann wieder uneingeschränkt belastet werden. Natürlich ist es sinnvoll gleich nach der Entzündungsphase zur Unterstützung mit Physiotherapie zu beginnen. Die Physiotherapie hilft dabei die Beweglichkeit zu verbessern, die Koordination und die Muskelfunktion wieder herzustellen. Denn bei einem Riss der Bänder oder der Kapsel gehen Spannungsrezeptoren kaputt. Diese Spannungssensoren helfen dem Hirn mit der Bewegungssteuerung, in dem sie über die Gelenksstellung und -Bewegungsgeschwindigkeit informieren. Ist diese Informationsmenge durch den Verlust von Sensoren reduziert, entsteht ein Gefühl von Unsicherheit im Gelenk und ein Koordinationsverlust. Gezielte Physiotherapieübungen helfen dabei, dass unser Gehirn dieses «Informationsloch» kompensieren kann und der Fuss wieder stabiler wird. Auch ist es wichtig die Reaktionsfähigkeit der stabilisierenden Muskulatur zu trainieren, um erneute Sprunggelenksverletzungen zu vermeiden. Eine optimale Rehabilitation hilft, möglichst bald den Sport oder die Freizeitaktivitäten wieder aufzunehmen ohne erhöhtes Risiko nochmals umzuknicken.
Nicht immer verläuft die Wundheilung genau nach Plan und teilweise dauert es länger, bis die Schmerzen abgeklungen und die Funktion wieder voll wiederhergestellt ist. Geduld ist gefragt, denn zu viel Belastung, zu früh nach der Verletzung kann zu erneuten Einrissen im Gewebe führen, was den ganzen Prozess verlangsamt.
Dies gilt auch bei Knochenbrüchen. Ob der Fuss operiert wird, oder ob die Fraktur konservativ behandelt werden kann, entscheidet der Unfallchirurg anhand der Situation des Patienten und der Bildgebung. In beiden Fällen dauert es mindestens 8 Wochen, bis der Knochen stabil ist und wieder voll belastet werden darf. Auch hier ist die Physiotherapie zentral. Ab dem Zeitpunkt des Unfalls oder der Operation bis zur Wiederaufnahme des Sport oder Freizeitaktivität hilft die Physiotherapie die Beweglichkeit zu verbessern, den Muskelabbau während der langen Zeit der Entlastung minimal zu halten und einen optimal dosierten Aufbau zu steuern. Sie hilft, den Fuss angepasst an die Verletzung und das Stadium der Wundheilung zu fordern und zu fördern.
Bei uns in der Physiotherapie im radiuszwei helfen wir Dir gerne dabei, Dein Fuss nach einer Sprunggelenksverletzung wieder aufzubauen. Dein Ziel den Fuss wieder uneingeschränkt einsetzen zu können, ist unsere Priorität.
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